Lenas Argumente für einen Steh-Sitz-Tisch
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Wer sich in der schmerzlichen Situation eines Bandscheibenvorfalls oder anderen Rückenleiden wiederfindet hat bis anhin eigentlich immer die selbe Leier erfahren.
Du bist vom Arzt krank geschrieben. Und zwar 100%. Geh nach Hause und werde gesund.
Doch ist das sinnvoll? Ein kleines Rechenbeispiel soll hier etwas Licht ins Dickicht bringen.
Ausgangslage
Lena ist 35 Jahre alt und ist als Sachbearbeiterin im Innendienst eines Unternehmens mit 35 Mitarbeitenden tätig. Sie hat ein Jahresgehalt von 80’000 CHF und arbeitet 100%. In ihrem Team gibt es noch einen zweiten Sachbearbeiter, Fredy, und eine Vorgesetzte, Anna. Pro Woche arbeitet man im Unternehmen 40 Stunden. Wie so üblich kommt der Bandscheibenvorfall plötzlich und unangekündigt. Sie geht zum Arzt und erhält die Diagnose Diskushernie. Ob das üblich sei, fragt sie den Arzt. Dieser antwortet sachlich korrekt, dass es zunehmend jüngere Menschen treffe.
Möglichkeiten
Der Arzt bietet zwei Möglichkeiten. Einerseits könnte Lena jetzt für längere Zeit vom Job krankgeschrieben werden oder aber sich mehr bewegen. Noch ist eine Operation nicht zwingend. Mit stabilisierendem Training beim Physiotherapeuten lässt sich einiges wieder in die Bahn bringen. Dennoch, die Bewegung müsse Lena auf jeden Fall erhöhen. Die Rumpfmuskulatur trainieren sei das A und O. Lena geht zum Anna und berichtet die neuen Informationen.
Milchbüechlirechnung für den Chef & die Krankenkasse/SUVA
Variante 1: Lena wird krank geschrieben
In diesem Fall zahlt die Krankentaggeldversicherung des Unternehmens den Ausfall, bis Lena wieder arbeiten kann. Eine 100%ige Garantie, dass Sie einen erneuten Bandscheibenvorfall nach der Genesung erfährt, hat Lena nicht. Das Unternehmen verzichtet gut und gerne bis zu 6 – 12 Monate auf Lena. In dieser Zeit darf ihr Kollege Fredy Lenas Arbeit übernehmen und wird zusätzlich überbelastet an Arbeit und sein Stressfaktor erhöht sich massiv. Die SUVA bzw. Krankenkasse investiert über 6-12 Monate zwischen 40’000 – 80’000 CHF rein um das Salär von Lena zu decken und dann noch die Kosten für das Unternehmen. Während der Abwesenheit geht Lena regelmässig in die Physiotherapie, die ebenfalls von der Krankenkasse übernommen wird.
Variante 2: Lena wird am Arbeitsplatz entlastet
Lena hat vom Arzt die Information bekommen, dass Stehen am Arbeitsplatz die Schmerzen eines Bandscheibenvorfalls reduzieren und gleichzeitig die Rückenmuskulatur trainieren. Lena erhält von Anna einen elektrisch höhenverstellbaren Steh-Sitz-Arbeitstisch. Lena ist happy. Sie kann wenigstens 50% arbeiten, geht nebenher zur Physiotherapie und wird schneller wieder gesund. Auch Fredy ist happy, denn er kann die 50% von Lena gerade noch so verkraften. Die Krankenkasse/SUVA sollte auch happy sein, schliesslich muss das Portemonnaie nicht zu 100% geöffnet werden, sondern lediglich zu 50%. Anna ist happy, weil Sie eine gute Mitarbeiterin nicht ersetzen muss und natürlich ist auch Lena happy. Sie kann arbeiten, hat ihren sozialen Ausgleich im Job und fühlt sich gefordert. Gekostet hat ein Steh-Sitztisch für Lena rund 2500 Franken inkl. Zubehör.
Fazit
Wäre Lena 100% krank geschrieben worden, hätte es die Wirtschaft zwischen 8 -16 Mal mehr gekostet. Trotzdem sperrt sich eine SUVA und diverse Krankenkassen noch zu oft gegen höhenverstellbare Schreibtische im Büro. Präventiv wäre der Effekt sogar noch grösser. Menschen die häufiger Stehen beim Arbeiten haben ein stabileres Rückgrat, sind agiler und fühlen sich wohler in der Haut. Die Produktivität ist ebenfalls viel höher.
Umdenken
Ja ein Steh-Sitz-Arbeitstisch kostet erst einmal zwischen 1000 bis 2500 CHF – je nach Ausführung noch etwas mehr oder weniger. Das ist ein Fakt der nicht wegzudiskutieren ist. Fakt ist allerdings auch, dass man mit Sport nach der Arbeit alleine die Inaktivität des Büroalltages nicht ausgleichen kann – egal wie viel Sport man Abends noch betreibt. Jede Stunde, die wir Sitzen verkürzt sich unsere Lebenserwartung und steigert das Risiko an einem Herzleiden oder Diabetes zu sterben.
Werden Sie aktiv, denken Sie um. Eine Investition in einen dynamischen Arbeitsplatz ist lächerlich im Verhältnis zu den potentiellen Kosten eines Bandscheibenvorfalls oder anderen Kosten für Krankentage. Und bedenken Sie, Rückenleiden sind die häufigste Krankheit heutzutage und treten immer früher auf.